Phytotherapie
"Gott hat niemals eine Krankheit entstehen lassen, für die er nicht auch ein Heilmittel geschaffen hat."
Theophrastus Paracelsius
Die Phytotherapie oder Pflanzenheilkunde beschäftigt sich mit der Wirkung von Pflanzenstoffen auf den kranken Menschen und der Nutzung von Heilpflanzen als Therapie. Sie ist eine individuelle Therapieform, die sich die verschiedenen Wirkprinzipien von Pflanzen zunutze macht.
Die wichtigste Wirkung von Heilpflanzen ist die Stärkung und Steigerung der unterschiedlichsten Körperfunktionen. Anwendungsgebiete sind zahlreiche Erkrankungen von Magen, Darm, Leber, Gallenblase, Niere, Atemwege, Herz-Kreislauf-Erkrankungen u.a. Mineral- und Vitalstoffe in den Pflanzen gleichen Mangelzustände aus und verbessern somit die Vitalität. Stoffe die das Keimwachstum hemmen, haben Einfluss auf Infektionen und Besiedelungen mit Bakterien oder Viren.
Die Phytotherapie gehört zu den ältesten Therapieverfahren. Sie ist seit Tausenden von Jahren auf allen Kontinenten und in allen Kulturen zu finden. In der Pflanzenheilkunde spielen Erfahrungswerte, überliefertes Wissen und Traditionen eine wichtige Rolle. Im Mittelalter übernahmen die Mönche und Nonnen eine wesentliche Rolle in der Pflanzenheilkunde.
Besonders zeichnete sich Hildegard von Bingen (Hildegard-Medizin) durch Ihre enormen Kenntnisse in der Kräuterheilkunde aus. Sie war eine bedeutende Universalgelehrte ihrer Zeit und Beraterin vieler hochgestellter Persönlichkeiten. Intuitiv und visionär begabt, stellte sie 280 Pflanzen zusammen und listete ihren Nutzen für Kranke auf. Ihre Vorstellung von Naturheilkunde und Ernährung hat in unserer heutigen Zeit wieder große Beachtung gefunden. Lange belächelt, erfährt Hildegard von Bingen heute durch moderne Forschungen Bestätigung von der Wissenschaft